Es war mit einer gewissen Spannung, dass ich Gamesontrack auf meinen Mac installierte. Es ist ja ein Windows-Programm. Ich habe aber ein Programm auf meinem Mac installiert, das Windows erlaubt über das Mac-Operativsystem zu laufen.
Ich habe Parallels-Desktop gewählt, und es war sehr einfach einzustellen. Sobald Parallels konfiguriert ist, kann man Windows installieren, damit das Programm wie eine virtuelle Maschine läuft. Nach der Installation von Windows muss man ein kleines Setup-Programm von Parallels laufen lassen, das ganz automatisch die richtigen Driver für Grafik- und Soundkarten auswählt, Netzwerk aufsetzen, usw.
Defacto war es viel einfacher, als Windows auf „einem richtigen PC“ zu installieren, da Parallels alle notwendigen Einstellungen erstellt.
Eine Herausforderung war der Sound für Gamesontrack. Mein Computer steht einige Meter von meiner Modelleisenbahn entfernt, und das mitgelieferte Headset hatte nur 2 m Leitung. Außerdem möchte ich gerne, dass der Windows-Teil zur Anwendung des Headsets eingestellt wurde, und der Mac seine normalen Einstellungen anwenden konnte. Außerdem hat der Mac, den ich brauche (en iMac 24" intel) keinen Mikrofoneingang, nur einen Linieneingang, der für das mitgelieferte Headset nicht anwendbar ist.
Die Lösung ist eine USB-Soundeinheit "iMic" von der Firma Griffin Technologies (
www.griffintechnology.com), und diese Einheit funktioniert ausgezeichnet. Ich habe eine USB-Verlängerung von meinem Mac gelegt, damit iMic bei der Modelleisenbahn liegen konnte. iMic benötigt keinen Driver und hat sofort funktioniert. In Parallels habe ich die Einstellungen so gewählt, dass die Windows Sound-Ein- und Ausgänge iMic verwenden sollten ... und nach Wiederanlauf von Windows funktionierte das Headset perfekt.
Gamesontrack ließ sich ohne Probleme installieren, und ich konnte sofort mein Headset verwenden. Meine Steuerungseinheit ist eine Märklin Central Station, und ich habe sie mit einer festen IP-Adresse eingerichtet. Sobald diese in GT-Command eingegeben war, konnte ich mit der Einheit kommunizieren. Nach ein bisschen Eingewöhnung konnte ich die Kommandos aussprechen, damit Gamesontrack diese verstand.
Das unglaubliche ist, dass Gamesontrack jetzt in Windows laufen kann - UND GLEICHZEITIG kann Simple Digital Locomotive (kann auch Märklins Central Station steuern) in Mac OS X laufen ... auf derselben Maschine. Und die beiden Programme können gleichzeitig mit der Central Station kommunizieren, und jeder kann Kommandos ausführen. Ein Mac mit Intel-Prozessor kann ohne Probleme Parallels mit Windows XP, sowie GamesOnTrack laufen zu haben, ohne das dieses besondere Einwirkungen auf die übrige Leistungsfähigkeit hat. Es ist jedenfalls kein Problem Musik zu hören, im Internet zu surfen oder ganz gewöhnliche Programme gleichzeitig abzuwickeln.
Ein interessanter Vorteil, wenn Windows im virtuellem Zustand läuft, ist die Möglichkeit, Schnappschüße des Setups des ganzen Windowsteils zu einem gegebenen Zeitpunkt speichern zu können. Es ist möglich mehrere Schnappschüße zu lagern, und man kann von diesen wieder starten. Das bedeutet, dass man z.B. einen Schnappschuß machen kann, bevor man große Änderungen in GOT macht. Geht etwas schief oder das Setup wird zerstört, dann kann man nur zurück auf einen früheren Schnappschuße gehen – und alles ist rückgestellt.
Mit Mac OS X 10.5 ist es auch möglich mehr Schreibtische (Spaces) zu haben, damit Windows und Mac auf je seinem virtuellen Bildschirm läuft und durch Drücken auf F8 oder Seitenpfeil wechselt der ganze Bildschirm von Mac zu Windows. Es ist fast so, als ob man zwei verschiedene Computer auf demselben Bildschirm hat. :-)
Ein positives Erlebnis und bestimmt einfach in Betrieb zu nehmen.
Andreas Simon, Osnabrück